Wir schreiben das Jahr 1989: Don Piper (Jahrgang 1950), ein amerikanischer Pastor, hat einen schweren Autounfall. Noch an der Unfallstelle wird er für tot erklärt und sein Leichnam mit einer Plane abgedeckt. Als jedoch sein Freund (ebenfalls Pastor) zu dem Autowrack kommt, kriegt dieser von Gott „aufgetragen“, für Don zu beten. Die Polizisten und Sanitäter erklären ihn für verrückt, schließlich ist Piper doch bereits tot! Aber der Freund hört auf die Stimme Gottes und fängt an zu beten, unentwegt. Und nach 90 Minuten kommt er auf wundersame Weise zurück ins Leben.
Über diese Erfahrung hat Piper das Buch „90 Minuten im Himmel“ geschrieben. Mit faszinierender Detailtreue beschreibt er seine Erlebnisse, er schildert eine Welt voller Liebe und Harmonie und tritt sogar einem himmlischen Chor bei. Und dann, eben genau nach diesen 90 Minuten, kommen seine Lebensfunktionen wieder, und es beginnt eine langjährige Rekonvaleszenz des Schwerverletzten mit unzähligen Operationen und Therapien. Ein krasser Kontrast zu dem, was er im Himmel erlebt hatte. Mehrere Male musste ich das Buch zur Seite legen, da die Intensität, mit der er seine Verletzungen beschreibt – und die damit einhergehende Mutlosigkeit und Verzweiflung – für mich kaum auszuhalten waren. Und doch hat er es geschafft, da er aus diesen 90 Minuten Hoffnung, Trost und Stärke gewonnen hat.
Ein Gebet kann Wunder bewirken!
Viele haben heutzutage keinen Bezug mehr zu Gott oder der geistigen Welt, sind der Ansicht, sie kämen auch alleine klar oder laufen falschen Propheten nach. Für Zweifler gibt es auch keine rationale Begründung für die Existenz Gottes, keine wissenschaftliche Erklärung für unsere himmlischen Begleiter. Frei nach dem Motto: Was ist schon „Glauben“ versus „Wissen“?
Warum hat Piper also das Buch geschrieben? Zunächst wollte er dies nämlich gar nicht. Er war der Ansicht, dass dies eine ganz persönliche Erfahrung für ihn sei, die er nicht teilen dürfe bzw. wolle. Wie eine Tür, die kurzzeitig für ihn aufgegangen ist und ihn von der Herrlichkeit der himmlischen Welt hat kosten lassen. Aber er verstand es später als Zeichen Gottes, dass er ins Leben zurückkehren durfte und mit seiner Geschichte den Menschen etwas vom Paradies nahebringen sollte. Ja, ganz im Gegenteil durfte er seine Erlebnisse nicht für sich behalten, sondern sollte sogar davon berichten! 90 Minuten, mit denen er vielleicht viele Menschen ansprechen würde, die er unter normalen Umständen, zum Beispiel in seinen Predigten, niemals erreichen könnte.
Das Buch war 5 Jahre auf der Bestsellerliste der New York Times und verkaufte sich mehr als 6 Millionen mal. Heute ist Don Piper 70 Jahre alt. Und so endet das Buch:
„Ich bin hier und ich lebe, weil Gottes Pläne mit meinem Leben in dieser Welt noch nicht erfüllt sind. Wenn Gott mit meinem Leben am Ziel ist, dann werde ich an jenen Ort zurückkehren, nach dem ich mich so sehr sehne. […] Mein Gebet ist, dass wir uns dort begegnen mögen.“
Videobeitrag: "90 minutes in heaven" - Trailer
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