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Memories

Es liegt in der Natur des Krebses, in der Vergangenheit zu schwelgen. Schließlich erzählt uns doch auch der Mond in einer Radix genau eben davon. Nach vorne preschen, etwas Neues wagen, das überlässt der Krebs gerne den Feuerzeichen. Er bleibt am liebsten zuhause, träumt von früher und fühlt sich am wohlsten, wo seine Heimat ist. Über die Heimat der Seele heute eine kleine astrologische Geschichte.

 

Anfang des Jahres waren auf meiner üblichen Wegstrecke zur Arbeit überall Plakate für das Musical „Cats“ angekündigt. Und da der Krebs an sich ja niemals etwas vergisst 😊, erinnerte ich mich sogleich daran, dass ich dieses Musical bereits 1987 schon einmal in Berlin gesehen hatte. Ein bisschen Feuerenergie zeigte sich nun doch bei mir, denn ich war direkt hellauf begeistert und schlug vor, dass wir uns das noch einmal anschauen, jetzt und hier im Jahr 2025. Ein Tag war schnell ausgemacht und die Vorfreude groß.

 

Obwohl ich schon seit meiner Kindheit an der Astrologie interessiert war, hatte ich 1987 noch keinen blassen Dunst von der Tiefe, die diese eröffnet. Heute verstehe ich sie als geniales Uhrwerk des Himmels – wie oben, so unten. So dache ich dann bei mir, es wäre doch einmal interessant, die Geschichte astrologisch zu beleuchten (alle folgenden Graphiken mit Imperastro erstellt).

 

Die Welturaufführung von Cats fand am 11. Mai 1981 in London statt. Die Geschichte durfte jetzt nach sicherlich langer Vorbereitungszeit endlich auf Publikum (Sonne im 7. Haus) treffen. Das Stellium von Merkur und Venus (beide stark im jeweiligen Domizil) mit der königlichen Alcyone sowie Rockefellia und Midas zeigt uns ein künstlerisches Projekt an, welches auch in finanzieller Hinsicht absolut erfolgsversprechend ist (in dieser Konstellation gehört dazu nicht nur der Ticketverkauf, sondern auch das entsprechende Merchandising). Die Opposition von Euterpe (Unterhaltung) und Uranus (Außergewöhnliches) im ersten Haus macht klar: hier tritt etwas wirklich Spezielles in Erscheinung, was die Welt so noch nicht gesehen hat. Alle Figuren in diesem Schauspiel sind Katzen, es kommt in der Handlung keine einzige menschliche Figur vor. Dazu brauchte es sicherlich auch eine gewisse Risikobereitschaft (Sonne/Mars), um so ein Projekt zu wagen. Mit Mondknoten/Fantasia im Löwen kommt hier jedoch etwas im wahrsten Sinne des Wortes Phantastisches auf die Bühne, was international Ruhm erlangen soll (9. Haus). Cats eroberte die Bühnen in 300 Städten von 26 Ländern. So ganz nebenbei erwähnt: Andrew Lloyd Webber, der musikalische Schöpfer, ist ein Widder-Geborener (Feuer, Mars).

 

Die Hauptfigur (Sonne) dieser Geschichte ist eine Außenseiterin (Chiron) und leidet darunter, dass keine der anderen jellicle cats etwas mit ihr zu tun haben möchte. Grisabella – welche eine geniale Wortschöpfung – denn einst eine Schönheit (Sonne im Stier) ist sie jetzt alt und grau (französisch „gris“) geworden. Passenderweise steht hier der Asteroid Bella (die Schöne), von der erzählt wird (3. Haus) im Steinbock (Einsamkeit, Alter, das Ende). Grisabella träumt von ihrer ruhmreichen Zeit (Neptun in Schütze) und ist bereit für ihre Wiedergeburt (Mnemosyne). Man beachte auch Porta Coeli, also das Tor zum Himmel, am Asteroiden Bella.

 

Der wohl bekannteste Song aus diesem Musical ist „Memories“. Der Mond, der uns – wie schon einleitend geschrieben – über unsere Erinnerungen („memories“) und unsere Vergangenheit erzählt, steht hier direkt am MC auf dem königlichen Fixstern Regulus. Während Grisabella es singt, schaut sie übrigens immer wieder zum Mond hoch. Dieses Lied wird Geschichte schreiben und Weltruhm erlangen. Dass es genauso gekommen ist, wissen wir heute alle. Cats ist gekommen, um zu bleiben (Jupiter/Saturn = die Pilgerkonstellation im Trigon zu diesem gesamten Kraftfeld im 7. Haus), es wurde in London ganze 21 Jahre gespielt und erst durch Les Misérables abgelöst.


Welturaufführung CATS - London 1981
Welturaufführung CATS - London 1981

Elaine Paige war 1981 in London die erste Grisabella. Als Cats sich in der Folge über die Welt ausbreitete, gab es natürlich weitere Künstlerinnen, die in den jeweiligen Ländern gesungen haben. 1987 war es Angelika Milster, die ich in Berlin gesehen hatte.

 

Als kleine astrologische Feinheit für diesen Beitrag wollte ich dann schlussendlich wissen, ob man in ihrem Horoskop etwas dazu entdecken könnte. Geburtszeit unbekannt, daher fiktiv mit 12.00 h berechnet. Eine aufstrebende Schütze-Sonne am MC passt sehr gut dazu, noch interessanter sind jedoch die Asteroiden:


Angelika Milster
Angelika Milster

  • Bella, Euterpe, Porta Coeli, Mnemosyne am Neptun (musische Begabung, aber auch Ewigkeit, Grenzenlosigkeit) werden von der königlichen Spica geadelt. Das ganze Themenfeld der oben beschriebenen Asteroiden findet sich hier als Stellium.

  • Princeps/Venus/Berolina zeigt uns „die Allerschönste“ in Berlin.

  • Sirius/Uranus (großer Erfolg mit etwas Außergewöhnlichem)

  • Memoria/Regulus („Memories“ wurden hier zu gesungenen „Erinnerungen")


Vier königliche Fixsterne prominent besetzt sind kein Zufall. Der Himmel würfelt nicht.


Und während ich jetzt diesen Beitrag geschrieben habe und wieder auf meine eigene Radix zurück klicke, muss ich doch kurz stutzen. Bei mir steht die Bella an meiner Zwilligsvenus im 9. Haus.




Sabine "Bella"
Sabine "Bella"

Es war mir ein Vergnügen (Venus), diesen Text für Freunde (Venus) im Ausland (9. Haus) niederzuschreiben (Zwillinge) – insbesondere für diejenigen, die sich demnächst noch eine Aufführung von Cats anschauen werden, denn Cats zieht weiter durch die Welt.


In diesem Sinne, alles Liebe! Eure Sabine

Musikbeitrag: Memory (Elaine Paige, CATS) - with lyrics

 

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