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AutorenbildSabine Patatzki

Der die dasselbe

Aktualisiert: 31. Mai 2023

Kommt man nach ein paar Tagen Abwesenheit nach Hause und findet seine vier Wände völlig verstaubt vor, wundert man sich vielleicht im ersten Moment, hat man doch zu diesem Zustand selbst eigentlich gar nichts beigetragen. In meinem Fall lag es zwar „nur“ an einer Baustelle, die den Dreck durch alle Ritzen in mein Heiligstes geschleudert hat, aber was lernt man daraus: wenn man selbst passiv ist, arbeiten eben andere daran, dass der Zustand nicht mehr der ist, den man sich für sich selbst wünscht.


So ist dies wohl auch übertragbar in alle Bereiche: Wer selbst nichts tut, verkümmert. So wie Sportmangel im schlimmsten Fall in völliger Bewegungsunfähigkeit endet, so kann Abwesenheit (auch geistig) eben zu Verstaubung führen. Staub ist ja auch ganz praktisch, wenn man den ein oder anderen Makel überdecken will. Aber ist es wirklich der die dasselbe, wenn man den eigentlichen Kern nicht sehen kann?


Spätestens wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen, was wir hinterlassen, wenn unsere körperliche Hülle zu Staub zerfällt, dann werden wir uns fragen: Wollen wir dieselbe Welt vorfinden oder nicht vielleicht doch etwas dazu beigetragen haben, dass wir dem Himmel näherkommen? Selbst wenn durch das Entfachen von Licht Schattenseiten sichtbar werden, so ist dies zwar die vielleicht unangenehmere Variante, aber immerhin kann man jetzt den eigentlichen Kern erkennen. Gott hat uns sicher nicht das Leben geschenkt, damit wir es nutzlos verstreichen lassen, selbst wenn unser kleiner Funken nur eine einzige Seele erreichen wird.


Es ist wie auf der Baustelle: Wenn wir selbst nichts tun, überlassen wir das Feld anderen, Staub zu verbreiten. Sehr viel feiner als Staub ist aber das Licht. Es wird seinen Weg durch jede noch so kleine Ritze finden, und am Ende wird nichts mehr der die dasselbe sein.

Musikbeitrag: Kansas – „Dust In The Wind“ (with lyrics)

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