Wie jedes Jahr liegen in den Regalen bereits die Lebkuchen – Weihnachten fängt für den Handel wie immer schon im September an, viele wollen es scheinbar so. Gleichzeitig erreichte mich gestern eine e-mail von einer lieben Bekannten, die sich noch gar nicht vom Sommer verabschieden möchte. Was für eine paradoxe Welt!
Wenn ich für mich selbst überlege, dann muss ich zugeben, dass auch mir das Ende des Sommers jedes Jahr schwer fällt. Meine Krebs-Sonne genießt natürlich die Ferienzeit (Juni/Juli) mit der Familie immer sehr, auch mag ich den Juli/August, wenn die Sonne (Gott) im Löwen in ihrem Domizil steht und das Licht einfach wunderbar ist. Daher empfinde ich den Übergang von Sommer auf Herbst einschneidender als die anderen Jahreszeitenwechsel. Auf der anderen Seite kann ich der Jungfrau-Energie dennoch sehr viel abgewinnen. Es ist eine gute Zeit, Ordnung zu schaffen, auch sich selbst zu ordnen.
Und obwohl zur Zeit draußen schon auf Weihnachten hingearbeitet wird, so bin ich von „Stille Nacht“ – wie sicher die meisten von uns – noch meilenweit entfernt. Die derzeitigen Gestirne sind ja alles andere als still, wenn wir beobachten, was politisch und gesellschaftlich national und international passiert. Zur zu verständlich, wenn wir da manchmal der Verzweiflung nahe sind. Schließlich merken wir individuell ja auch noch Transite zu unserer Radix.
Wohlwissend, dass wir der aktuellen Zeitqualität nicht entkommen können, ist es daher wichtig, uns auf unsere Stärken zu besinnen, damit wir nicht vollends im Negativen gefangen werden. Wie wäre es also, wenn wir den ganzen Konsum und die Hektik einfach mal draußen vorbeirauschen lassen und aus der Stille heraus der Stimme des Heiligen Geistes unser Ohr (und Herz) schenken? Mit einem vollgepackten Kalender und vielen Belastungen, die wir auch in unserer Verantwortung für andere täglich schultern, halte ich dies für umso wichtiger.
Ein Gebet – die Bibel aufschlagen – ein Lied aus dem Gotteslob. Für jeden kann etwas anderes wichtig sein. Können wir Stille schaffen und die Rush Hour des Alltags ausblenden? Denn es ist eine besondere Zeitqualität, in der wir unsere Bindung zu Gott stärken – und damit für uns selbst Kraft schöpfen. Im wahrsten Sinne des Wortes eine „Stille Nacht“, ganz gleich, zu welcher Tageszeit wir sie uns nehmen.
Wer auch noch vom Sommer träumt, dem empfehle ich den folgenden Chanson von Gilles Dreu aus dem Jahr 1968. Etwas antiquiert, aber ich mag ihn trotzdem – er erzählt melancholisch von der Lerche („Alouette“), die während des Sommers im Weizen gesungen hat. Die Zeit war unbeschwert und das Leben süß. Vergessen wir nicht, dass Gott es war, der uns das Leben geschenkt hat. Auch in düsteren Zeiten wird er uns beistehen. Uns allen wünsche ich viele stille Momente und Gottes Segen für alles, was ist und noch kommt!
Musikbeitrag: Gilles Dreu - "Alouette" (lyrics)
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