Ganz gleich ob auf einer längeren Autofahrt oder auf einer Tageswanderung im Urlaub: Von Zeit zu Zeit braucht der Mensch eine Pause. Nicht alleine, um mal zu schauen, wieviele Kilometer man schon geschafft hat oder wieviele Höhenmeter man bereits erklommen hat – es ist vor allem wichtig mal zur Ruhe zu kommen und sich zu orientieren. Und natürlich auch auf seine Bedürfnisse zu hören, denn wer freut sich nicht auf die nächste anstehende Jause? 😊
In Zeiten, wo wir täglich einer Reizüberflutung sondergleichen ausgesetzt sind, fällt es zunehmend schwer sich diese Pause zu gönnen und zur Ruhe zu kommen, wenn man sich nicht wirklich explizit diese Auszeit gönnt. Sich verbinden mit dem Himmel, in unser eigenes Inneres schauen und dabei auch zurückzublicken – all das ist wichtiger denn je. Reflektion ist immer und in jeglicher Hinsicht lehrreich und wertvoll.
Vor allem, wenn man sich plötzlich in einer Situation vorfindet, die einem eine gewisse Orientierung abverlangt. Ist es nicht so, dass wir manchmal wie vor einem Puzzle sitzen und versuchen, die einzelnen Teile zu einem Bild zusammenzusetzen? Das Motiv kennen wir oft gar nicht, das Bild auf der Umverpackung total verschwommen. Überhaupt war der Karton auch schon ziemlich alt und die Teile schon ganz schön abgegriffen.
Und trotzdem fangen wir an zu legen, was zusammenpasst und für uns einen Sinn zu ergeben scheint. Von alleine wird es ja nicht fertig, da müssen wir schon dran wirken. Aber wenn plötzlich was ins Stocken kommt, weil Teile nicht zusammenpassen, obwohl sie doch augenscheinlich matchen, dann kann sich auch schon mal schnell Verzweiflung breit machen. Es braucht zweifellos seine Zeit, bis wir unser Bild klarer und klarer erkennen können. Jetzt muss es natürlich auch unbedingt fertiggestellt werden, Aufgeben ist keine Option. Wo es vorher noch zum Stillstand kam, weil einfach gar nichts zusammengepasst hat, dort üben wir uns in Geduld, ja, denn dann spätestens ist es Zeit zum Innehalten und darauf zu vertrauen, dass am Ende doch alles passen wird. Ängste, dass wir es nicht hinkriegen, machen uns klein, ebenso wie Sorgen, die uns drücken, wenn doch das, was wir eigentlich am meisten brauchen, Zuversicht ist.
Denn vor lauter Fokussierung auf unser Puzzle haben wir ja gar nicht auf dem Schirm, dass es ja auch noch andere Spieler gibt, die zeitgleich an ihrem Bild bauen, welches sich nicht nur direkt in unserem Umfeld befindet, sondern dieses sogar schneidet. Genauso unbemerkt und unerklärlich bleibt, dass sich einzelne Puzzleteilchen plötzlich in einer ganz anderen Ecke unseres Kartons wiederfinden, obwohl wir sie doch vorher noch ganz woanders gesehen hatten. Und so kommt es, dass wir auch verstehen, dass wir nicht alleine bestimmen können, dass es eben nicht nur nach unserem Willen gehen kann, sondern dass erst im Loslassen und Vertrauen sich plötzlich alles fügt und dieses – unser – Bild entsteht und immer klarer wird. Wohlwissend, dass wir unser ganzes Leben daran weiterbauen werden, bevor wir die Teile am Ende wieder in den abgewetzten Karton packen. Er hat einen Tragegriff, wir werden ihn mitnehmen.
Was fehlt noch: Eben Innehalten, die Jause genießen, reflektieren, ein DANKE (nach oben für die himmlische Fügung!), orientieren und vor allem eins: WEITERMACHEN!
Alles Liebe, Eure Sabine
Musikbeitrag: Dire Straits - "Why worry" (with lyrics)
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