Mit dem Eintritt der Sonne ins Zeichen Skorpion ist die dunkle Jahreszeit nun endgültig angebrochen. Die anstehende Zeitumstellung an diesem Wochenende wird die Tage merklich verkürzen und ihr Übriges dazu tun.
Astrologisch steht Pluto (als Herrscher des Skorpions) für Tiefgang, für radikale Wandlung, Transformationsprozesse, Macht- und Ohnmachtsthemen, Zwänge – Wie gehe ich mit meinen dunklen Seiten um? Wie sagte kürzlich ein Freund:
„Tja, wie ist das bei Pluto? Höre auf, alles kontrollieren zu wollen, vertrau‘ Dich Gott an und lerne Dich hinzugeben. Schon zeigt sich die Sonne!“
Leichter gesagt als getan …
Pluto steht astrologisch auch für das Virus, daher beschäftigt er uns im Jahr 2020 schon eine ganze Weile (im Zeichen Steinbock als Stellium mit Jupiter (Ausbreitung) und Saturn (einhergehende Einschränkungen). Bei Frank Felber lernte ich, dass Pluto uns immer die Fratze zeigt. Die Gestirne (Pluto Quadrat rückläufiger Mars) zeigen uns in den letzten Wochen politische Spannungen, Erpressung und Gewalt/Terror in der Welt an. Auch die Sonne bildete zeitweise ein T-Quadrat dazu, in welchem sich die Machtkonflikte ablesen lassen.
Die Zeiten sind alles andere als einfach, daher ist es umso wichtiger, die Ruhe zu bewahren und besonnen zu bleiben. Meine Freundin Andrea Heßler hat einen sehr schönen Text zu Hoffnung und Zuversicht geschrieben. Es liegt an uns, ob wir eher die Dunkelheit wahrnehmen oder uns an jedem noch so kleinen Licht freuen und stärken können. Auch wenn die Martinszüge dieses Jahr wohl vielerorts ausfallen, so empfehle ich ihren Text „Laterne“.
Und wenn wir bei Pluto schon von Macht- und Ohnmachtsthemen sprechen, dann finde ich es umso bemerkenswerter, dass selbst unter den widrigsten Umständen der Begriff „Macht“ als etwas Positives wahrgenommen werden kann. Dietrich Bonhoeffer, ein NS-Widerstandskämpfer und Regimegegner, war seit 1943 in Gestapo-Haft und musste jederzeit mit seiner Hinrichtung rechnen. Im Dezember 1944 schrieb er das Gedicht „Von guten Mächten“ an seine Verlobte, und dieses war tatsächlich sein letzter theologischer Text vor seiner Hinrichtung im Mai 1945. Es wurde später dann mehrfach vertont, und wir haben es mit dem Chor auch oft in den Heiligen Messen gesungen. Es ist unglaublich bewegend und tröstlich.
Schreibmaschinenabschrift aus dem Jahr 1945 (Quelle: Wikipedia)
Für alle, die in diesen Tagen ebenfalls besonderen Trost brauchen: Zündet eine Kerze an und erhellt die Nacht! Wir sind nicht allein und werden die guten Mächte ganz sicher wahrnehmen!
„Gott ist bei uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Musikbeitrag: Von guten Mächten wunderbar geborgen (lyrics)