An Allerheiligen vor ein paar Jahren wurde die Gemeinde in der Predigt von unserem Pater gefragt, wer sich denn selbst als „heilig“ bezeichnen würde – verständlicherweise hat niemand aufgezeigt, denn wer möchte sich schon anmaßen, sich auf eine Stufe mit den Heiligen zu stellen. Ich denke, die meisten von uns sind doch von Natur aus eher bescheiden und halten sich für nichts Besonderes. Doch als ich diese Woche eine Weisheit von Elisabeth Felber las, musste ich stutzen und noch mal einen Moment länger darüber nachdenken: „Du bist der Star Deines Lebensfilmes“. Noch so ein Begriff der Superlative …
Vielleicht sollten wir uns tatsächlich öfter mal bewusst machen, dass wir doch besonders sind, schließlich wurde uns von Gott höchstpersönlich das Leben geschenkt. In dem Sinne mag man es so deuten, dass unser Leben für uns eine „Bühne“ ist. Wir sollen aber nicht irgendeine Rolle spielen, sondern im besten Sinne wir selbst sein, ja, dankbar sein und etwas aus diesem Geschenk machen! Andere nehmen uns wahr – unsere Haltung und unsere Handlungen können andere inspirieren. Wir haben also eine Außenwirkung, auch wenn uns das vielleicht gar nicht bewusst ist. Wer aus Liebe handelt, handelt im Namen Gottes. Dies zur Schau stellen oder gar damit herumprotzen müssen wir freilich nicht, schließlich wollen wir es für IHN tun, und nicht um vor anderen gut dazustehen, denn das wäre scheinheilig.
Ein Star zu sein, das bedeutet daher nicht zwangsläufig, dass man in der großen Öffentlichkeit stehen muss. Selbst unser engstes Umfeld kann schon das „Publikum“ sein, das uns wahrnimmt. Jeder kann auf seine ganz individuelle Weise ein Stück dazu beitragen. Andere zu kopieren, das ist keine gute Idee. Lieber sollten wir uns auf unsere eigenen Fähigkeiten besinnen, damit wir ganz wir selbst sein können. Eben genau so einzigartig, wie Gott uns geschaffen hat! So mögen wir zwar ein kleiner Stein sein, aber dennoch große Kreise ziehen. Gott führt uns dafür die Hand.
„Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt, da wirkt sie fort, in Tat und Wort, hinaus in unsere Welt.“
Musikbeitrag: "Ins Wasser fällt ein Stein" (lyrics)
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