Himmel, Weite, Horizont, Freiheit – alle diese Begrifflichkeiten beschreibt ursprünglich Reinhard Mey in seinem schönen Lied „Über den Wolken“. Wahrscheinlich hat ein jeder direkt die Bilder von der Luftaufsichtsbaracke und der Benzinspur auf der Startbahn im Kopf oder erinnert sich gar auch an eine eigene schöne Flugreise, die man mal gemacht hat. Fast ein halbes Jahrhundert ist das Lied alt, aber die Thematik nicht nur zeitlos, sondern mehr als aktuell, und damit meine ich nicht nur, dass man vielleicht derzeit nach Mallorca fliegen darf.
„Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man – blieben darunter verborgen, und dann,
würde was uns groß und wichtig erscheint plötzlich nichtig und klein…“
Vielleicht ist der Ort über den Wolken auch der Quell aller Sehnsüchte, weil wir schon mit dem „Vater unser im Himmel“ unsere Liebe inniger nicht ausdrücken könnten. Gott schaut aber nicht nur aus dem Himmel auf uns herab. Mitten unter uns möchte Gott ganz real unser Freund sein. Jedoch ist die Freundschaft zu Gott freilich keine Einbahnstraße, aus der wir nur einfordern können. Bekennen wir uns zu ihm, vertrauen wir ihm und wollen wir somit auch sein Freund sein? Wie weit lassen wir seine Nähe zu und tragen die Konsequenzen, die uns eine innige Beziehung zu ihm bringt?
Aus Liebe zu uns hat er sogar seinen Sohn geopfert, wir sind in der Karwoche, dessen werden wir in den nächsten Tagen gedenken. Was sind wir bereit für IHN zu opfern? Wie sieht das Kreuz aus, welches wir selbst tragen müssen? Stehen wir ein für das, was wir lieben, auch um den Preis, gegebenenfalls allein da zu stehen? Mehr denn je gilt: Das, was wir lieben, müssen wir verteidigen. Für das, was wir lieben, müssen wir notfalls kämpfen.
„Der Sonne entgegen …“
Diese Freiheit (unser freier Wille), dass wir uns für oder gegen Gott entscheiden können, die kann uns keiner nehmen. Die nötige Kraft, diese Entscheidung in aller Konsequenz zu treffen, schöpft sich aus unserem Glauben. Alles andere? Nichtig und klein …
Musikbeitrag: "Über den Wolken" - Xavier Naidoo
Comments